Voirie Brunngasse 1, 2502 Biel/Bienne, 07.06.2013 um 18h00 - 22h00
Ein visuelles,
installatives, performatives, auditives, abstraktes Raum-Gedicht
Konzept Visuals und
Sounds: Verena Lafargue Rimann, Cristin Wildbolz
coXfox steht für Verena Lafargue und Cristin Wildbolz. Im
Jahre 2010 haben die beiden zum ersten Mal anlässlich der Ausstellung „catching
the vanishing“ von Verena Lafargue und Helen Pinkus eine gemeinsame Arbeit
gezeigt. Kurz darauf folgten zwei weitere Kooperationen unter dem Namen coXfox.
Wir vernetzen Visuelles, Installatives, Performatives sowie
elektro-akustische Sounds, schaffen Räume und Volumen fürs Hören und Sehen, zum
Fühlen und Tasten. Das Spektrum der Wahrnehmung von Raum öffnet sich dem Oben, Unten,
Hinten, Vorne d.h. Raum wird rundum bespielt und auf lebendige Weise, in nicht
alltägliche Verbindungen gebracht, um Gespräche zwischen Gedachtem und Sinnlichem
zu schaffen.
„hirsch gschtickt“ entstand in der Folge eines gemeinsamen
Aufenthaltes in Island und aus dem reichhaltigen mitgebrachten Fundus von
Material. Der in der Voierie inszenierte Raum ist der erste Teil kommender
Realisationen (z.B. Sihlquai55, Zürich, März).
Tonaufnahmen in der Werft von Akureyri, Island.
Mächtiges Getöse, Sturm, Böen, Windsingen. Alles wirkt archaisch. Verrostete
Industrieteile, gespritzte Flächen, Kristallisationen im Metall, überraschende
Anordnungen erinnern an Ursprüngliches. Wir verbringen viel Zeit in der Werft.
Schlussendlich entstehen stille Bilder, photographisch präzis gezeichnete
Detailaufnahmen von Metallteilen und Kabelführungen sowie Soundcollagen aus der
Werft. Das ist eines unserer Ausgangsmaterialien für „hirsch gschtickt“.
Die Tradition des Handwerks der Frauen ist sehr
präsent. Uns interessieren diesbezüglich die vielen Muster, die wie
Kreuzstichmuster aufgeschrieben werden und Anwendungen in verschiedenen
Materialien finden. Die Einfachheit der Kreuzstiche kommt einer Abstraktion
nahe, ist Reduktion und Essenz.
In schweizerischer Tradition, genau gesagt im
Graubünden, stiessen wir auf die Geschichte der Taufkissen. Sie wurden mit
Kreuzstichen reichhaltig gestickt und galten als Lebensbegleiter.
Seitdem sticken wir und sticken in weisse Flächen. So
tauchen die in Island entstandenen stillen Bilder aus dem ursprünglichen
Industriefeld, der Werft, wieder auf und werden in eine neue Wirklichkeit
gestickt. Die metallischen Details des Schiffscontainers transformieren sich zu
abstrakten Zeichen. Hartes wir zu Weichem und schlussendlich zu etwas
Kostbarem, dem Taufkissen, dem Kind.
www.jolimai.ch
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